Israel/Palästina

Position der IV. Inter­nationale zur Palästina-Frage

Die IV. Internationale ist stets für die Verteidigung der allgemeinen Interessen des nahöstlichen Proletariats eingetreten. Diese Position bedeutet:

Diese Position hat die IV. Internationale immer vertreten. Bei der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948, als die UdSSR sich zum erklärten Komplizen des Zionismus machte, erklärte die IV. Internationale:

      
Mehr dazu
Jakob Taut: Über den Charakter des Zionismus und der palästinensischen Befreiungsbewegung, Inprekorr Nr. 342 (April 2000)
G.V.: Weshalb dieser Krieg?, Inprekorr Nr. 29 (1. März 1974)
Weshalb jeder Sozialist den Befreiungskampf der arabischen Völker unterstützen muss, Inprekorr Nr. 29 (1. März 1974)
Die Auswirkungen des Oktoberkrieges auf Israel, Inprekorr Nr. 29 (1. März 1974)
Nathan Weinstock: 25 Jahre zionistischer Staat, Inprekorr Nr. 27 (1. Juli 1973)
Interview mit Arie Bober: Der Kampf von „Matzpen“ in Israel, Inprekorr Nr. 4 (15. Juni 1971)
 

„Was wir über den UNO-Beschluss über die Teilung Palästinas gesagt haben, bleib in Bezug auf den neuen Klein-‚Staat‘ Israel weiterhin gültig. Dieser Staat ist von der Lösung der jüdischen Frage weit entfernt; er wird deren Tragik im Gegenteil noch weiter zuspitzen; es werden sich nicht nur die antisemitischen Gefühle in Großbritannien und den Ländern des Nahen Ostens verstärken, sondern es werden sich auch und vor allem die antiimperialistischen Gefühle der arabischen Massen in allen umliegenden Ländern herauskristallisieren. Selbst wenn man von der Haltung der Großmächte absieht, hat dieser Staat keine historische Zukunft. Er wird permanenten Krisen und Erschütterungen unterworfen sein – der permanente Bürgerkrieg wurde nur dank der totalen Säuberung aller arabischen Dörfer auf seinem Territorium vermieden. Er wird in der nächsten Etappe der arabischen Revolution in einem schrecklichen Gemetzel untergehen, wenn sich das jüdische Proletariat nicht rechtzeitig vom zionistischen Chauvinismus löst. Die Aufgabe der revolutionären Juden ist die Vorbereitung dieses Bruches; ihre politische Linie muss unerschütterlich die des Kampfes gegen die Teilung Palästinas und für die Wiedereingliederung des israelischen Gebietes in ein vereinigtes Palästina im Rahmen einer Föderation der arabischen Staaten des Nahen Ostens sein, die der jüdischen Minderheit alle Rechte einer nationalen kulturellen Autonomie einräumt.“

Während der israelischen Aggression gegen die arabischen Staaten im Jahre 1967 nahm die IV. Internationale erneut eine unzweideutige Haltung ein. Sie verurteilte die israelische Aggression und bekräftigte, dass der Staat Israel „im Nahen Osten eine reaktionäre Rolle im Dienste des Imperialismus und gegen die emanzipatorische Bewegung der arabischen Masse spielt.“ Sie unterstützte Ägypten und Syrien, und zwar nicht deshalb, weil sie diesen Regimes irgendwelchen entschieden antiimperialistischen Charakter zuschrieb, sondern weil Israel und die arabischen Staaten nicht auf die gleiche Stufe gestellt werden können. Damit würde die Rolle Israels als hauptsächliche Drehscheibe des Imperialismus in diesem Teil der Welt verwischt.

Diese Informationen von 1974 sind heute überholt (Anm. d. Red.):
Heute garantieren in Israel die Aktivisten des „marxistischen Matzpen“, der aus der ehemaligen trotzkistischen Gruppe Palästinas hervorging, den Fortbestand einer antizionistischen Front innerhalb der israelischen Bevölkerung. In den arabischen Ländern arbeiten die revolutionären Marxisten an der Bildung von Kernen einer revolutionären marxistischen Avantgarde. Die Zeitschrift Al Mounadel, die von der „Groupe communiste révolutionaire“ im Libanon herausgegeben wird, ist eines der entscheidenden Elemente im politischen Klärungsprozess, der für das Aufkommen einer revolutionären marxistischen Strömung eine Notwendigkeit darstellt.


Dieser Artikel erschien in Inprekorr Nr. 29 (1. März 1974). | Startseite | Impressum | Datenschutz