"Wir sind auf dem Weg in ein neues Jahrtausend"

… sangen die Toten Hosen schon vor zehn Jahren und prophezeiten: "Über Nacht wird alles anders, eine schöne neue Welt …" Nun ist es einer staatstragenden Partei im Herzen Europas -- neben der Lachnummer, dass sich die härtesten "Kopf-ab-Strategen" selber als korrupt und kriminell outen -- gelungen, den werktätigen Massen eindrucksvoll das Funktionieren von Parteien und zumindest ausschnittsweise die geheimen Herrschaftsstrukturen der Diktatur der Bourgeoisie nahezubringen -- ein Thema, das wir aufgrund der internationalistischen Orientierung dieser Zeitung leider aussparen wollen.

Um so intensiver widmen wir uns in dieser Ausgabe dem Scheitern der WTO-Konferenz in Seattle: Wann hat es das im letzten Jahrhundert schon gegeben, dass ein breites Bündnis von Gewerkschaften und sozialen Gruppen ein imperialistisches Gipfeltreffen am Tagen hindert und schließlich zu seinem Scheitern beiträgt? Doch wir gehen auch intensiver auf die Agenda ein und auf die Frage, ob Sozialklauseln wirklich sozialen Fortschritt bringen sollen oder können. Und wir setzen die Debatte über die grundsätzliche Orientierung der Wirtschaftspolitik fort: Zurück zu Keynes oder Kampf gegen die "Finanzialisierung"? Und um noch einmal auf die prophezeite "schöne neue Welt" zurückzukommen, untersuchen wir die politische Ökonomie der Digitalisierung: Stoßen die Produktivkräfte jetzt doch an die Grenzen der Produktionsverhältnisse?

Mit dieser Doppelnummer wollen wir versuchen, den gewohnten Monatsrhythmus wieder aufzunehmen. Wer uns auch im neuen Jahrtausend die Treue hält, mag es gerne ausdrücken mit einer Spende auf unser Konto:

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